Was sind Wassereinlagerungen?
Wassereinlagerungen, auch Ödeme genannt, entstehen, wenn sich überschüssige Flüssigkeit im Gewebe des Körpers ansammelt. Dies kann in verschiedenen Körperteilen auftreten, am häufigsten jedoch in den Beinen, Füßen, Knöcheln, Händen und im Bauchraum. Wassereinlagerungen sind keine Krankheit an sich, sondern eher ein Symptom, das auf verschiedene zugrunde liegende Ursachen hindeuten kann.
Typische Symptome von Wassereinlagerungen
Die Symptome von Wassereinlagerungen können je nach betroffener Körperregion variieren. Hier sind einige der häufigsten Anzeichen, auf die Sie achten sollten:
- Schwellungen: Sichtbare Schwellungen in den Beinen, Knöcheln, Füßen, Händen oder im Gesicht. Diese Schwellungen können im Laufe des Tages stärker werden, besonders nach längerem Stehen oder Sitzen.
- Druckgefühl: Ein Gefühl von Schwere oder Druck in den betroffenen Bereichen. Beispielsweise können sich schwere Beine anfühlen.
- Spannungsgefühl: Die Haut kann sich gespannt und glänzend anfühlen.
- Dellenbildung: Wenn Sie mit dem Finger auf die geschwollene Stelle drücken, kann eine Delle zurückbleiben, die langsam verschwindet (sog. "Dellenödem").
- Gewichtszunahme: Eine plötzliche Gewichtszunahme ohne erkennbaren Grund kann ein Hinweis auf Wassereinlagerungen sein.
- Eingeschränkte Beweglichkeit: Schwellungen in den Gelenken können die Beweglichkeit einschränken.
- Vermehrtes Wasserlassen in der Nacht (Nykturie): Wenn der Körper versucht, überschüssiges Wasser auszuscheiden, kann dies zu vermehrtem nächtlichen Harndrang führen.
Mögliche Ursachen für Wassereinlagerungen
Die Ursachen für Wassereinlagerungen sind vielfältig und können von harmlosen Faktoren bis hin zu ernsten Erkrankungen reichen:
- Langes Stehen oder Sitzen: Gravitation kann dazu führen, dass sich Flüssigkeit in den Beinen und Füßen ansammelt. Dies ist besonders häufig bei langen Flugreisen oder Berufen, bei denen man viel steht.
- Hohe Temperaturen: Hitze kann die Blutgefäße erweitern und die Flüssigkeitsansammlung im Gewebe begünstigen.
- Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen und der wachsende Uterus können den Blutfluss in den Beinen beeinträchtigen und Wassereinlagerungen verursachen.
- Menstruation: Auch während der Menstruation können hormonelle Schwankungen zu Wassereinlagerungen führen.
- Ernährung: Eine salzreiche Ernährung kann dazu führen, dass der Körper mehr Wasser speichert.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. einige Blutdrucksenker, Antidepressiva, Kortikosteroide und hormonelle Verhütungsmittel, können Wassereinlagerungen als Nebenwirkung haben.
- Erkrankungen: In einigen Fällen können Wassereinlagerungen ein Zeichen für ernstere Erkrankungen sein, wie z.B. Herzinsuffizienz, Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen oder Schilddrüsenerkrankungen. Auch Lymphödeme (Störungen des Lymphsystems) können Wassereinlagerungen verursachen.
Beispiel: Eine ältere Dame bemerkt, dass ihre Knöchel abends stark anschwellen, nachdem sie den ganzen Tag im Garten gearbeitet hat. Sie hat auch einen hohen Blutdruck und nimmt Medikamente ein. In diesem Fall könnten die Wassereinlagerungen sowohl auf die lange Stehdauer als auch auf die Medikamente oder eine beginnende Herzinsuffizienz zurückzuführen sein. Ein Arztbesuch ist ratsam.
Was tun bei Wassereinlagerungen?
Die Behandlung von Wassereinlagerungen hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Hier sind einige allgemeine Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können:
- Beine hochlegen: Lagern Sie die Beine mehrmals täglich für 20-30 Minuten hoch, um den Rückfluss des Blutes zu fördern.
- Salzzufuhr reduzieren: Achten Sie auf eine salzarme Ernährung. Vermeiden Sie Fertiggerichte, stark verarbeitete Lebensmittel und salzige Snacks.
- Viel trinken: Es mag paradox klingen, aber ausreichend Flüssigkeit hilft dem Körper, überschüssiges Wasser auszuscheiden. Trinken Sie vor allem Wasser und ungesüßte Tees.
- Bewegung: Regelmäßige Bewegung, wie z.B. Spaziergänge, Schwimmen oder Radfahren, fördert die Durchblutung und hilft, Wassereinlagerungen zu reduzieren.
- Kompressionsstrümpfe: Kompressionsstrümpfe können den Blutfluss in den Beinen verbessern und Schwellungen reduzieren.
- Magnesium: Ein Magnesiummangel kann Wassereinlagerungen begünstigen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker über eine mögliche Magnesiumergänzung.
- Pflanzliche Mittel: Einige pflanzliche Mittel, wie z.B. Brennnessel, Birkenblätter oder Löwenzahn, wirken harntreibend und können helfen, Wassereinlagerungen zu reduzieren. Konsultieren Sie vor der Einnahme jedoch Ihren Arzt oder Apotheker, da diese Mittel auch Nebenwirkungen haben können.
Wann zum Arzt?
In den meisten Fällen sind Wassereinlagerungen harmlos und verschwinden von selbst oder durch einfache Maßnahmen. Es gibt jedoch Situationen, in denen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten:
- Wenn die Wassereinlagerungen plötzlich auftreten und sich rasch verschlimmern.
- Wenn die Wassereinlagerungen mit anderen Symptomen einhergehen, wie z.B. Atemnot, Brustschmerzen, Schwindel oder Benommenheit.
- Wenn Sie bereits an einer Erkrankung leiden (z.B. Herz-, Nieren- oder Lebererkrankung) und die Wassereinlagerungen neu auftreten oder sich verschlimmern.
- Wenn die Wassereinlagerungen schmerzhaft sind oder die Beweglichkeit stark einschränken.
- Wenn Sie sich unsicher sind, was die Ursache für die Wassereinlagerungen ist.
Der Arzt kann die Ursache der Wassereinlagerungen abklären und eine geeignete Behandlung einleiten.