wie schert man einen hund
Die Fellpflege ist ein wesentlicher Bestandteil der Hundegesundheit und des Wohlbefindens. Für viele Hunderassen ist das regelmäßige Scheren nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern dient auch hygienischen Zwecken, beugt Hautkrankheiten vor und kann im Sommer für eine angenehme Abkühlung sorgen. Besonders Rassen mit langem, dichtem oder schnell wachsendem Haar wie Pudel, Malteser, Shih Tzu oder bestimmte Terrier-Arten benötigen eine regelmäßige Schur, um Verfilzungen und Verknotungen zu vermeiden, die schmerzhaft sein können und Nährboden für Parasiten bieten. Während ein Besuch beim professionellen Hundefriseur immer eine Option ist, entscheiden sich viele Hundebesitzer dafür, das Scheren selbst in die Hand zu nehmen. Mit der richtigen Vorbereitung, dem passenden Werkzeug und etwas Übung ist dies durchaus möglich und kann die Bindung zu Ihrem Hund stärken. Dieser Leitfaden führt Sie detailliert durch alle Schritte, damit Sie Ihren Hund sicher und effektiv scheren können.
Die richtige Vorbereitung: Das A und O für eine gelungene Schur
Eine gute Vorbereitung ist entscheidend für eine stressfreie und erfolgreiche Hundeschur. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um alle notwendigen Schritte zu durchlaufen, bevor Sie die Schermaschine ansetzen. Dies schont nicht nur das Nervenkostüm Ihres Hundes, sondern auch Ihr eigenes und führt zu einem besseren Ergebnis.
- Gründliches Bürsten: Bevor Sie mit dem Scheren beginnen, ist es unerlässlich, das Fell Ihres Hundes gründlich zu bürsten und zu entfilzen. Verfilzungen können die Schermesser blockieren, am Fell ziehen und Ihrem Hund Schmerzen bereiten. Sie können zudem zu ungleichmäßigen Schnitten oder sogar zu Hautreizungen führen. Verwenden Sie eine geeignete Bürste oder einen Kamm für den Felltyp Ihres Hundes, um alle Knoten zu lösen. Bei stark verfilztem Fell kann es notwendig sein, kleinere Partien vorsichtig mit einer Schere vorzuschneiden, bevor die Schermaschine zum Einsatz kommt.
- Baden und Trocknen: Ein sauberer Hund lässt sich wesentlich besser scheren. Schmutz, Staub und Öle im Fell können die Schermesser stumpf machen und die Schnittleistung beeinträchtigen. Baden Sie Ihren Hund mit einem speziellen Hundeshampoo und spülen Sie das Fell gründlich aus. Anschließend ist es extrem wichtig, das Fell vollständig zu trocknen. Feuchtes Fell lässt sich nicht sauber scheren und kann die Klingen beschädigen. Verwenden Sie ein Handtuch und einen Föhn (auf mittlerer bis kalter Stufe), bis das Fell komplett trocken und idealerweise glatt gebürstet ist.
- Ruhe und positive Atmosphäre schaffen: Wählen Sie einen ruhigen Ort, an dem Ihr Hund sich wohlfühlt und wenig Ablenkung herrscht. Belohnen Sie Ihren Hund während der Vorbereitung mit Leckerlis und beruhigenden Worten, um eine positive Assoziation mit dem Scheren zu schaffen. Eine rutschfeste Unterlage auf dem Tisch kann ebenfalls helfen, Ihrem Hund Sicherheit zu geben.
- Ausrüstung bereitlegen: Stellen Sie sicher, dass alle benötigten Werkzeuge griffbereit liegen. Dazu gehören die Schermaschine mit verschiedenen Aufsätzen, eine spezielle Hundeschere (gerade und/oder Effilierschere), ein Kamm, Bürsten, Schermesseröl, Klingenkühlmittel und Erste-Hilfe-Material für den Notfall (z.B. Blutstillungspuder).
Werkzeuge und Ausrüstung: Was Sie wirklich brauchen
Die Wahl der richtigen Werkzeuge ist entscheidend für ein sicheres und effektives Ergebnis. Investieren Sie in hochwertige Produkte, die speziell für die Hundepflege konzipiert sind. Billige Geräte können schnell überhitzen, unsauber schneiden und Ihrem Tier unnötigen Stress bereiten.
- Professionelle Hundeschermaschine: Eine gute Schermaschine ist das Herzstück Ihrer Ausrüstung. Achten Sie auf Modelle mit ausreichend Leistung (z.B. kabelgebundene Maschinen oder leistungsstarke Akku-Geräte), die für den Dauerbetrieb ausgelegt sind und über austauschbare Scherköpfe verfügen. Modelle von Marken wie Oster, Moser, Andis oder Wahl sind oft eine gute Wahl. Die Lautstärke der Maschine kann für Ihren Hund ebenfalls eine Rolle spielen - leisere Modelle sind oft angenehmer.
- Verschiedene Schermesser und Aufsätze: Schermesser gibt es in unterschiedlichen Schnittlängen (z.B. 3mm, 5mm, 7mm, 10mm). Für den Körper wird oft eine mittlere Länge bevorzugt, während für Pfoten und Schnauze kürzere Aufsätze oder präzise Scheren zum Einsatz kommen. Aufsteckkämme aus Metall sind präziser und haltbarer als Kunststoffaufsätze. Halten Sie immer ein Ersatzmesser bereit und stellen Sie sicher, dass die Messer scharf und gut geölt sind. Stumpfe Messer ziehen am Fell und können die Haut reizen.
- Spezielle Hundescheren:
- Gerade Schere: Ideal für präzise Schnitte an Pfoten, um die Augen oder für Konturen. Achten Sie auf abgerundete Spitzen, um Verletzungen zu vermeiden.
- Effilierschere (Ausdünnschere): Diese Schere mit gezahnten Klingen dient dazu, das Fell auszudünnen und weiche Übergänge zu schaffen, ohne zu stark zu kürzen. Sie ist besonders nützlich für einen natürlichen Look an Kopf und Beinen.
- Ballenschere: Eine kleine, oft abgewinkelte Schere mit abgerundeten Spitzen, speziell für das empfindliche Fell zwischen den Pfotenballen.
- Kamm und Bürste: Ein Metallkamm mit unterschiedlichen Zinkenabständen ist unerlässlich, um das Fell vor, während und nach dem Scheren zu kontrollieren und lose Haare zu entfernen. Eine Zupfbürste hilft beim Entfilzen und Bürsten.
- Schermesseröl und Klingenkühlmittel: Während des Scherens können die Klingen heiß werden. Regelmäßiges Ölen (alle 10-15 Minuten) reduziert die Reibung und hält die Klingen scharf. Kühlmittel hilft, die Temperatur zu senken und Hautverbrennungen (Clipper Burn) zu vermeiden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So scheren Sie Ihren Hund sicher und effizient
Mit der richtigen Vorbereitung und den passenden Werkzeugen kann das Scheren Ihres Hundes zu Hause gelingen. Gehen Sie dabei systematisch und mit Ruhe vor, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und das Wohlbefinden Ihres Hundes zu gewährleisten.
1. Den Hund beruhigen und positionieren
Stellen Sie Ihren Hund auf einen stabilen, rutschfesten Untergrund. Sprechen Sie beruhigend mit ihm und belohnen Sie ihn für ruhiges Verhalten. Beginnen Sie, die Schermaschine in der Nähe seines Körpers anzuschalten, damit er sich an das Geräusch und die Vibration gewöhnt, ohne direkt mit dem Scheren zu beginnen. Manche Hunde benötigen hierfür mehrere kurze Trainingseinheiten. Halten Sie Leckerlis bereit, um ihn während des gesamten Prozesses zu motivieren.
2. Mit dem Scheren beginnen: Die richtige Technik
Starten Sie an einer weniger empfindlichen Stelle, beispielsweise am Rücken oder an den Seiten des Rumpfes. Halten Sie die Haut Ihres Hundes straff, indem Sie sie mit einer Hand leicht ziehen. Dies verhindert, dass sich Hautfalten in den Schermesser verfangen und minimiert das Verletzungsrisiko. Führen Sie die Schermaschine immer in Wuchsrichtung des Fells mit gleichmäßigem, sanftem Druck. Scheren Sie in langen, überlappenden Zügen, um ein ebenmäßiges Ergebnis zu erzielen. Überprüfen Sie regelmäßig die Temperatur der Schermesser. Werden sie zu heiß, machen Sie eine kurze Pause, reinigen Sie die Klingen und verwenden Sie ein Kühlmittel, bevor Sie fortfahren.
3. Besondere Bereiche: Pfoten, Ohren, Kopf und Rute
- Körper und Beine: Arbeiten Sie sich systematisch vom Rücken über die Seiten und den Bauch zu den Beinen vor. Seien Sie besonders vorsichtig an den Gelenken, in den Achseln und in der Leistengegend, wo die Haut dünner und empfindlicher ist. Verwenden Sie an den Beinen oft einen etwas längeren Aufsatz, um einen harmonischen Übergang zu schaffen oder das Fell dort etwas länger zu belassen.
- Pfoten: Scheren Sie vorsichtig das Fell zwischen den Pfotenballen mit einem kurzen Aufsatz oder einer Ballenschere. Dies verhindert das Ansammeln von Schmutz und Eis im Winter und verbessert die Rutschfestigkeit. Achten Sie darauf, die Ballen und Krallen nicht zu verletzen. Schneiden Sie auch das überstehende Fell um die Pfoten herum, um eine saubere Kontur zu erhalten.
- Ohren: Bei den Ohren sollten Sie besonders behutsam vorgehen. Scheren Sie nur die Außenseite der Ohren, wenn das Fell dort stark wuchert. Verwenden Sie hierfür eventuell einen längeren Aufsatz oder eine Schere. Das Innere des Ohres sollte nicht geschoren werden, da dies die empfindliche Haut reizen kann. Lassen Sie sich bei Unsicherheiten von einem Tierarzt oder Hundefriseur beraten.
- Kopf und Gesicht: Dies ist oft der schwierigste und empfindlichste Bereich. Verwenden Sie für das Gesicht und den Kopf vorzugsweise eine kleine Schere mit abgerundeten Spitzen. Schneiden Sie vorsichtig um die Augen, den Mund und die Nase herum, um eine klare Sicht und gute Hygiene zu gewährleisten. Viele Besitzer bevorzugen hier einen natürlicheren, nicht zu kurz geschorenen Look. Denken Sie daran, den Bart und die Augenbrauen nicht zu kurz zu schneiden, wenn dies nicht gewünscht ist.
- Rute: Die Rute kann je nach Rasse und gewünschtem Stil unterschiedlich geschoren werden. Oft wird das Fell an der Rute etwas länger gelassen, um einen schönen Übergang zum Körper zu schaffen. Arbeiten Sie auch hier in Wuchsrichtung und achten Sie auf die Unterseite der Rute.
Machen Sie regelmäßig kurze Pausen, besonders wenn Ihr Hund unruhig wird. Loben und belohnen Sie ihn ausgiebig für Kooperation.
Sicherheit geht vor: Häufige Fehler vermeiden und Risiken minimieren
Das Scheren eines Hundes birgt, besonders für Ungeübte, einige Risiken. Die Kenntnis der häufigsten Fehler und deren Vermeidung ist entscheidend, um die Sicherheit und das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners zu gewährleisten und ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
- Schnittverletzungen: Dies ist das größte Risiko. Sie entstehen oft durch unvorsichtiges Arbeiten an Hautfalten (besonders in Achseln, Leiste, unter den Ohren), durch zu schnelles oder ruckartiges Bewegen der Schermaschine oder durch den Einsatz von stumpfen Klingen, die am Fell ziehen und den Hund abrupt reagieren lassen. Halten Sie die Haut immer straff und arbeiten Sie langsam und kontrolliert. Verwenden Sie niemals Schermesser, deren Zähne verbogen oder beschädigt sind.
- "Clipper Burn" (Hautverbrennungen): Schermaschinenmesser können durch Reibung sehr heiß werden. Wenn heiße Klingen direkten Kontakt mit der Haut haben, können sie Verbrennungen verursachen, die sich als Rötung, Schwellung oder sogar offene Wunden äußern können. Achten Sie auf regelmäßige Pausen, reinigen und ölen Sie die Klingen häufig und verwenden Sie Klingenkühlmittel. Berühren Sie die Klingen von Zeit zu Zeit, um die Temperatur zu prüfen.
- Stress und Angst beim Hund: Viele Hunde sind anfangs ängstlich oder unruhig. Zwingen Sie Ihren Hund niemals. Beginnen Sie mit kurzen Sitzungen und gewöhnen Sie ihn langsam an das Geräusch und die Vibration. Negative Erfahrungen können dazu führen, dass Ihr Hund die Fellpflege zukünftig ablehnt. Positive Verstärkung mit Leckerlis und Lob ist hier Gold wert. Beobachten Sie die Körpersprache Ihres Hundes und machen Sie bei Anzeichen von Überforderung eine Pause.
- Unsachgemäße Verwendung der Schermaschine: Scheren Sie immer in Fellwuchsrichtung, es sei denn, Sie möchten einen extrem kurzen Schnitt und sind sehr geübt. Gegen den Strich zu scheren kann das Fell ungleichmäßig aussehen lassen und die Haut stärker reizen. Verwenden Sie für verschiedene Körperbereiche passende Aufsätze. Ein zu kurzer Schnitt kann im Winter zu Unterkühlung und im Sommer zu Sonnenbrand führen.
- Mangelnde Hygiene der Werkzeuge: Unsaubere Schermesser können Keime übertragen und Hautinfektionen verursachen. Reinigen und desinfizieren Sie alle Werkzeuge nach jeder Anwendung gründlich. Ölen Sie die Klingen, um Rostbildung vorzubeugen und ihre Lebensdauer zu verlängern.
Im Zweifelsfall oder bei mangelnder Erfahrung ist es immer ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen oder zumindest eine erste Schur unter Anleitung eines erfahrenen Hundefriseurs durchführen zu lassen.
Nach der Schur: Pflege und Erhaltung des Fells
Nachdem Sie Ihren Hund erfolgreich geschoren haben, sind die Nachsorge und die fortlaufende Fellpflege ebenso wichtig, um die Hautgesundheit zu erhalten und das Wohlbefinden Ihres Hundes langfristig zu sichern. Eine gute Nachbereitung sorgt dafür, dass das Fell gesund nachwachsen kann und Ihr Hund sich rundum wohlfühlt.
- Gründliches Baden: Nach dem Scheren ist es ratsam, Ihren Hund erneut zu baden. Dies entfernt alle losen Haare, die sich noch im Fell verfangen haben könnten, sowie Hautschuppen und eventuelle Rückstände von Kühlmittel oder Öl. Ein gründliches Bad verhindert Juckreiz und Hautreizungen, die durch zurückgebliebene Haare verursacht werden könnten. Verwenden Sie ein mildes Hundeshampoo und spülen Sie das Fell sorgfältig aus, bis das Wasser klar ist.
- Kontrolle der Haut: Überprüfen Sie nach dem Baden und Trocknen die Haut Ihres Hundes sorgfältig auf mögliche Reizungen, Rötungen oder kleine Schnittverletzungen. Sollten Sie leichte Irritationen feststellen, können beruhigende Sprays oder Salben für Hunde Linderung verschaffen. Bei tieferen Schnitten oder anhaltenden Reizungen konsultieren Sie bitte einen Tierarzt.
- Regelmäßiges Bürsten: Auch nach dem Scheren ist regelmäßiges Bürsten wichtig. Je nach Felltyp und Länge hilft dies, das Nachwachsen des Fells zu fördern, Verfilzungen vorzubeugen und die Haut zu massieren, was die Durchblutung anregt. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie das Fell nicht extrem kurz geschoren haben. Ein- bis zweimal pro Woche ist oft ausreichend, bei schnell wachsendem oder zu Verfilzungen neigendem Fell kann eine tägliche Bürstenrunde sinnvoll sein.
- Pflegeprodukte anpassen: Bedenken Sie, dass die Haut Ihres Hundes nach einer Schur empfindlicher auf Umwelteinflüsse reagieren kann. Im Sommer ist bei sehr kurzem Fell ein Sonnenschutz für Hunde ratsam, um Sonnenbrand zu vermeiden. Im Winter benötigen Hunde mit kurzem Fell möglicherweise einen Mantel, um sich vor Kälte zu schützen.
- Schurintervalle: Die Häufigkeit, mit der Ihr Hund geschoren werden muss, hängt stark von seiner Rasse, der Fellwachstumsrate und Ihrem gewünschten Felltyp ab. Für viele Rassen empfiehlt sich eine Schur alle 6 bis 12 Wochen. Beobachten Sie das Fell Ihres Hundes und entscheiden Sie, wann die nächste Schur fällig ist, um Verfilzungen vorzubeugen und ein gepflegtes Erscheinungsbild zu erhalten. Notieren Sie sich das Datum der letzten Schur, um den Überblick zu behalten.
Durch konsequente Nachsorge und regelmäßige Pflege bleibt das Fell Ihres Hundes gesund und glänzend, und Sie tragen maßgeblich zu seinem Wohlbefinden bei. Die Routine des Scherens und Pflegens kann auch eine wunderbare Gelegenheit sein, die Bindung zu Ihrem geliebten Vierbeiner zu stärken.
FAQ
Warum ist wie schert man einen hund heutzutage relevant?
wie schert man einen hund ist heute relevant, da es eng mit aktuellen Herausforderungen verbunden ist.
Worin unterscheidet sich wie schert man einen hund von ähnlichen Themen?
Im Gegensatz zu ähnlichen Bereichen ist wie schert man einen hund stärker auf praktische Ergebnisse ausgerichtet.
Kann man wie schert man einen hund auch im Alltag anwenden?
Ja, wie schert man einen hund lässt sich auch im Alltag finden und anwenden.