wie vertreibe ich einen maulwurf

Die Herausforderung: Maulwurfshügel im Garten

Maulwürfe sind faszinierende, aber für Gartenbesitzer oft lästige Untermieter. Ihre unterirdische Lebensweise führt zur Entstehung unschöner Maulwurfshügel, die Rasenflächen und Beete beeinträchtigen können. Doch bevor Sie zu drastischen Maßnahmen greifen, ist es wichtig zu verstehen, dass Maulwürfe in der Regel nützliche Insektenfresser sind und das Erdreich belüften. Dennoch gibt es Situationen, in denen ein Eingreifen notwendig wird. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Strategien, wie Sie einen Maulwurf effektiv und idealerweise tierfreundlich vertreiben können.

Die typischen Maulwurfshügel sind bis zu 30 cm hoch und entstehen, wenn der Maulwurf Erde aus seinen Gängen an die Oberfläche drückt. Diese Aktivität kann nicht nur optisch stören, sondern auch dazu führen, dass junge Pflanzen beschädigt werden oder der Rasen uneben wird. Ein gut gepflegter Garten erfordert oft eine Auseinandersetzung mit dem Thema Maulwurfbekämpfung.

Natürliche Abwehrmittel und Hausmittel

Bevor Sie zu chemischen Mitteln greifen, die oft auch für andere Bodenlebewesen schädlich sind, sollten Sie auf natürliche Methoden setzen. Viele Gartenbesitzer berichten von Erfolgen mit einfachen Hausmitteln. Dazu gehören beispielsweise:

• Geruchsstoffe: Maulwürfe haben einen empfindlichen Geruchssinn. Starke Gerüche können sie vertreiben. Beispiele hierfür sind:
  • Kaffeesatz: Direkt um die aktiven Gänge gestreut.
  • Ricinusöl (Rizinusöl): Einige Tropfen auf Wattebällchen geträufelt und in die Gänge gesteckt. Das Öl wird von Maulwürfen als unangenehm empfunden.
  • Knoblauch oder Zwiebeln: Zerdrückte Knoblauchzehen oder Zwiebelstücke in den Gängen können ebenfalls abschreckend wirken.
  • Essig: Ein paar Essig-getränkte Tücher in den Gängen platziert.
• Bewegung und Lärm: Maulwürfe bevorzugen Ruhe. Klappernde Gegenstände, die im Wind schwingen, oder regelmäßig umgesetzte Flaschen, deren Hals in einen Gang gesteckt wird, können durch Vibrationen und Geräusche stören. Einige schwören auch auf Ultraschallgeräte, deren Wirksamkeit jedoch umstritten ist.
• Pflanzen als natürliche Barrieren: Bestimmte Pflanzen sollen Maulwürfe abwehren. Dazu zählen beispielsweise:
  • Christrose (Helleborus niger)
  • Kaiserkrone (Fritillaria imperialis)
  • Blut-Ahorn (Acer pseudoplatanus) - die Wurzeln
  • Gartenwolfsmilch (Euphorbia myrsinites)
  • Traubenhyazinthen (Muscari)
  Diese Pflanzen sollten in der Nähe der befallenen Stellen gepflanzt werden.

Die Anwendung dieser Methoden erfordert oft Geduld und Ausdauer. Es kann sein, dass Sie verschiedene Mittel kombinieren müssen, um den gewünschten Erfolg zu erzielen.

Mechanische und bauliche Maßnahmen

Wenn natürliche Abwehrmittel nicht ausreichen, können mechanische und bauliche Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Diese zielen darauf ab, dem Maulwurf den Zugang zum Garten zu erschweren oder ihn komplett zu unterbinden.

• Maulwurfsgitter: Eine der effektivsten Methoden, insbesondere bei der Neuanlage von Rasenflächen oder Beeten, ist die Verlegung eines feinen Drahtgitters im Erdreich, bevor die Rasenfläche angelegt oder die Beete bepflanzt werden. Das Gitter sollte mindestens 10-15 cm tief unter der Erde verlegt werden, um ein Durchgraben zu verhindern. Bei bestehenden Gärten ist das nachträgliche Verlegen aufwendiger.
• Barrieren an den Rändern: Ähnlich wie bei Maulwurfsgittern können auch an den Rändern des Gartens oder bestimmter Bereiche Barrieren aus engmaschigem Draht oder stabilen Kunststoffgittern im Boden eingebracht werden.
• Verfüllung von Gängen: Aktive Gänge können mit Erde, Kies oder Granulat gefüllt werden. Dies ist zwar keine dauerhafte Lösung, kann aber den Maulwurf dazu animieren, sich einen anderen Bauplatz zu suchen.

Diese Methoden sind oft nachhaltiger, erfordern aber initial mehr Aufwand, insbesondere die Installation von Gittern. Achten Sie bei der Auswahl von Materialien auf Langlebigkeit und Umweltverträglichkeit.

Verständnis der Maulwurfbiologie für effektive Abwehr

Um effektiv einen Maulwurf zu vertreiben, ist es hilfreich, dessen Lebensweise zu verstehen. Maulwürfe sind Einzelgänger und sehr territorial. Sie verbringen fast ihr gesamtes Leben unter der Erde und ernähren sich hauptsächlich von Regenwürmern, Insektenlarven und anderen Bodentieren. Ihre Gänge können sich über Hunderte von Metern erstrecken und sind oft in zwei Ebenen angelegt: tiefer liegende Jagdgänge und oberflächennahe Gänge, die zur Maulwurfhügelbildung führen.

Die Fortpflanzungszeit der Maulwürfe ist im Frühjahr. Zu dieser Zeit können sie aktiver sein und neue Territorien erschließen. Einmal etabliert, sind sie jedoch nicht leicht aus ihrem Revier zu vertreiben. Die meisten Methoden funktionieren am besten, wenn sie konsequent und über einen längeren Zeitraum angewendet werden. Ein einzelner, kurzzeitiger Versuch wird selten von Erfolg gekrönt sein.

Es ist auch wichtig zu wissen, dass Maulwürfe nicht absichtlich Schaden anrichten wollen. Ihre Wühlaktivitäten sind schlichtweg Teil ihrer natürlichen Lebensweise auf Nahrungssuche und beim Bau ihres Tunnelsystems.

Präventive Maßnahmen und langfristige Lösungen

Die beste Methode, um Probleme mit Maulwürfen zu vermeiden, ist die Prävention. Wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie bereits bei der Gartenanlage bestimmte Vorkehrungen treffen:

• Bodenverdichtung: Eine gut verdichtete Bodenstruktur erschwert das Graben für Maulwürfe.
• Mulchschichten: Eine dicke Mulchschicht kann das Vordringen in Beete erschweren.
• Regelmäßige Bodenpflege: Auflockern des Bodens und Entfernen von Insektenlarven, die als Nahrung dienen könnten.
• Abgrenzung von gefährdeten Bereichen: Besonders wertvolle Pflanzen oder neu angelegte Rasenflächen können durch die bereits erwähnten Gittersysteme geschützt werden.

Langfristig kann es auch hilfreich sein, die Attraktivität des Gartens für Maulwürfe zu reduzieren. Das bedeutet, das Nahrungsangebot für sie zu minimieren. Ein gesunder, ausgeglichener Gartenboden, in dem sich Nützlinge wie Laufkäfer und Spinnen wohlfühlen, ist oft das beste Mittel, um das natürliche Gleichgewicht zu wahren und übermäßige Maulwurfaktivitäten zu vermeiden.

Sollten alle Stricke reißen und keine der beschriebenen Methoden zur gewünschten Maulwurffreiheit führen, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt Schädlingsbekämpfer, die sich auf die tiergerechte Umsiedlung von Maulwürfen spezialisiert haben.