Was ist Elterngeld Plus und wie funktioniert es?
Elterngeld Plus ist eine Variante des Elterngeldes, die es Eltern ermöglicht, länger Elterngeld zu beziehen, während sie gleichzeitig in Teilzeit arbeiten. Im Vergleich zum Basiselterngeld, das in der Regel für 12 Monate gezahlt wird (bzw. 14 Monate, wenn beide Elternteile Elterngeld beziehen), kann Elterngeld Plus für den doppelten Zeitraum bezogen werden, also bis zu 24 Monate pro Elternteil. Ein Elterngeldmonat entspricht dabei zwei Elterngeld Plus Monaten. Das bedeutet auch, dass die monatliche Auszahlung geringer ist als beim Basiselterngeld.
Ein wichtiger Aspekt des Elterngeld Plus ist die Möglichkeit, während des Bezugszeitraums in Teilzeit zu arbeiten. Hierbei gibt es jedoch bestimmte Grenzen bezüglich des Zuverdienstes, die eingehalten werden müssen, um den Anspruch auf Elterngeld Plus nicht zu gefährden.
Die Zuverdienstgrenzen beim Elterngeld Plus
Die zentrale Frage ist: wie viel darf man bei elterngeld plus dazuverdienen? Der erlaubte Zuverdienst ist begrenzt, um sicherzustellen, dass das Elterngeld Plus tatsächlich als Unterstützung für Eltern gedacht ist, die ihre Arbeitszeit reduzieren, um sich um ihr Kind zu kümmern. Generell gilt: Der Zuverdienst wird auf das Elterngeld Plus angerechnet. Das bedeutet, dass Ihr Elterngeld Plus reduziert wird, wenn Sie Einkommen erzielen. Die genaue Berechnung ist komplex, aber die Grundidee ist, dass Ihr Einkommen vor der Geburt (Bemessungsgrundlage) mit Ihrem Einkommen während des Elterngeldbezugs verglichen wird. Der Unterschied wird dann für die Elterngeldberechnung berücksichtigt.
Konkret dürfen Sie während des Bezugs von Elterngeld Plus in der Regel bis zu 30 Wochenstunden arbeiten. Es ist wichtig, die tatsächliche Arbeitszeit im Blick zu behalten und diese ggf. anzupassen, um keine ungewollten Kürzungen des Elterngeldes zu riskieren.
Berechnung des Elterngeld Plus mit Zuverdienst - Ein Beispiel
Um das Prinzip der Berechnung zu verdeutlichen, hier ein vereinfachtes Beispiel:
Angenommen, Sie haben vor der Geburt Ihres Kindes durchschnittlich 2.000 Euro netto pro Monat verdient. Während des Elterngeld Plus beziehen arbeiten Sie in Teilzeit und verdienen 800 Euro netto pro Monat.
Die Differenz zwischen Ihrem Einkommen vor der Geburt und Ihrem Einkommen während des Elterngeldbezugs beträgt 1.200 Euro (2.000 Euro - 800 Euro). Das Elterngeld Plus beträgt in der Regel 65 % dieser Differenz. In diesem Fall wären das 780 Euro (65 % von 1.200 Euro). Beachten Sie, dass dies eine vereinfachte Darstellung ist und individuelle Faktoren die Berechnung beeinflussen können.
Worauf Sie achten sollten, um keine Kürzungen zu riskieren
Um sicherzustellen, dass Sie den maximalen Betrag an Elterngeld Plus erhalten, ist es wichtig, einige Punkte zu beachten:
- Arbeitszeit im Blick behalten: Achten Sie darauf, die vereinbarte Arbeitszeit von 30 Stunden pro Woche nicht zu überschreiten.
- Zuverdienst genau dokumentieren: Führen Sie genau Buch über Ihr Einkommen während des Elterngeldbezugs. Dies erleichtert die Berechnung und hilft Ihnen, mögliche Fehler zu vermeiden.
- Änderungen melden: Informieren Sie die Elterngeldstelle umgehend über Änderungen Ihrer Einkommensverhältnisse.
- Beratung in Anspruch nehmen: Lassen Sie sich im Zweifelsfall von einer Elterngeldstelle oder einer Beratungsstelle für Familien beraten.
Weitere wichtige Informationen und Tipps
Es gibt einige weitere Aspekte, die im Zusammenhang mit Elterngeld Plus und Zuverdienst relevant sind:
- Partnerschaftsbonus: Wenn beide Elternteile gleichzeitig für mindestens vier aufeinanderfolgende Monate zwischen 25 und 30 Wochenstunden arbeiten, können sie einen Partnerschaftsbonus erhalten. Dieser Bonus besteht aus zusätzlichen Elterngeld Plus Monaten.
- Mehrlingsgeburten: Bei Mehrlingsgeburten erhöht sich das Elterngeld.
- Geschwisterbonus: Familien mit mehreren kleinen Kindern können unter Umständen einen Geschwisterbonus erhalten.
- Antragsstellung: Der Antrag auf Elterngeld Plus muss schriftlich bei der zuständigen Elterngeldstelle gestellt werden. Die Antragsformulare und Informationen sind in der Regel online verfügbar.